STREPTOKOKKENINFEKTION

STREPTOKOKKENINFEKTION

Infektionen mit Streptococcus sp. spielen in der Pferdemedizin weltweit eine wichtige Rolle, da sie schwere Erkrankungen verursachen können, die häufig tödlich enden.
Die zwei wichtigsten Streptokokkenarten beim Pferd sind:

  • Streptococcus equi ssp. equi

  • Streptococcus equi ssp. zooepidemicus

ERREGER

Die Streptococcus equi-Infektion wird als Druse bezeichnet und geht mit einer Entzündung der oberen Atemwege, mukopurulentem Nasenausfluss und einer Vereiterung der regionalen Lymphknoten einher. Sehr rasch kann es zur Bildung eines Abszesses (umkapselte Eiteransammlung, meist in der submandibulären Region) kommen.

Diese Lymphknotenveränderung kann klein bleiben und sich mit der Zeit wieder zurückbilden, jedoch kann auch ein sehr großer Abszesses entstehen, der aufbrechen kann und entsprechend behandelt werden muss. Die Druse ist eine hoch ansteckende Erkrankung. Pferde können Träger der Infektion sein und den Erreger streuen, ohne dass sie selbst klinische Symptome zeigen.

Das bedeutet, dass es ohne entsprechende präventive Maßnahmen in der Haltung der Tiere sowie ohne adäquate Impfstrategie zu großen Ausbrüchen der Krankheit in der Pferdepopulation kommen kann. Streptococcus zooepidemicus kann zu Fohlenlähme führen (Polyarthritis) und ist für sporadische Aborte verantwortlich.

SYMPTOME

Die Symptome können je nach Streptococcus-Spezies variieren:

  • Infektion mit Streptococcus equi ssp. equi

  • Druse (Lymphadenitis equorum)

Eine kontagiöse Infektionskrankheit, die gekennzeichnet ist durch das Auftreten von Abszessen in Lymphknoten und eine Entzündung der Schleimhäute des oberen Atemtrakts.

THERAPIE & PRÄVENTION

Es ist wichtig, dass das Pferd die richtige Behandlung bekommt. Man unterscheidet in zwei Fälle:

Behandlung infizierter Pferde:

Die geeignete Behandlung hängt in der Regel vom Stadium der Infektion und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Die Tierärzteschaft ist nach wie vor gespalten in der Meinung darüber, ob Antibiotika zum Einsatz kommen sollen oder nicht. In der Mehrheit der Fälle von Druse reicht es, die Pferde zu schonen und sie in einem ruhigen, trockenen, warmen Stall bei schmackhaftem, weichem und feuchtem Futter zu halten. Futter und Wasser müssen für das Tier stets leicht zugänglich sein.

Behandlung von Pferden mit Frühsymptomen:

Beim Ausbruch einer Streptokokkeninfektion im Bestand kann eine frühzeitige Antibiotikatherapie bei den Tieren, die nur Fieber und Lethargie zeigen, kurativ sein und die Entwicklung der fokalen Abszesse verhindern. Die Antibiotika können während 3-5 Tagen verabreicht werden. Im Allgemeinen gilt Penicillin als das Arzneimittel der Wahl zur Behandlung von Nicht-Pneumokokken-Streptokokken-Infektionen, wobei je nach Lokalisation der Infektion bzw. wegen einfacherer Verabreichung auch alternative Medikamente zur Verfügung stehen.

Zur Vermeidung der Verbreitung von Streptokokkeninfektionen sind entsprechende Hygienemaßnahmen und gutes Management der Tiere entscheidend. Infizierte Pferde müssen von klinisch gesunden Tieren getrennt und separat aufgestallt werden.