TOLLWUT BEI DER KATZE
Die Tollwut ist eine tödliche Viruserkrankung, die alle Säugetiere und den Menschen befallen kann. Die Übertragung erfolgt über den Speichel z.B. beim Biss eines infizierten Tieres. Die Ansteckung kann aber auch erfolgen, wenn infizierter Speichel über bereits vorhandene Wunden oder Verletzungen der Haut und/oder Schleimhäute in den Organismus gelangt. Das Virus verursacht eine unheilbare Entzündung des Gehirns (akute Enzephalitis).
Eine Behandlung für Tiere gibt es nicht, therapeutische Maßnahmen sind sogar verboten, die Infektion endet nach dem Ausbruch der Erkrankung in der Regel immer tödlich. Die Tollwut ist bei den Behörden anzuzeigen.
URSACHEN
Der Erreger der Tollwut ist ein Virus des Genus Lyssavirus aus der Familie der Rhabdoviren. Das Virus gelangt entlang der Nervenbahnen zum Gehirn und verursacht dort eine Entzündung (Enzephalitis). Tollwutviren liegen in hohen Konzentrationen im Speichel infizierter Tiere vor, sodass die Infektion mittels Biss übertragen wird. Zwischen der Infektion und den ersten Symptomen liegt in der Regel ein längerer Zeitraum (Wochen bis zu Monaten); je weiter der Biss vom Gehirn entfernt liegt, desto später erfolgt der Krankheitsausbruch. Von Tollwut befallen werden kann jedes Säugetier, wildlebende Tiere ebenso wie Nutz- und Haustiere einschließlich Katzen, sowie der Menschen.
SYMPTOME
TOLLWUT BEI DER KATZE
Man unterscheidet 3 Stadien:
-
Prodromalstadium (unspezifisches Vorläuferstadium)
- Verhaltensveränderungen -
Exzitationsstadium (Erregung)
- Veränderte Lautäußerungen, Schluckbeschwerden, Nervosität
- Aggressivität; Katze beißt in alles, was in die Nähe ihres Mauls kommt. -
Paralysestadium (Lähmung)
- Lähmung der Hintergliedmaßen oder des Kiefers
- Lähmung und Tod binnen 2-3 Tagen
DIAGNOSE
Die Untersuchung durch den Tierarzt kann angesichts der Symptome zu einer ersten Verdachtsdiagnose führen. Dieselben klinischen Symptome können jedoch auch durch jede andere Form einer Enzephalitis verursacht werden. Eine definitive Diagnose der Tollwut ist erst post mortem möglich und zwar mittels Labortests, die das Tollwutvirus im Gehirn nachweisen.
BEHANDLUNG
Eine Therapie für tollwütige Tiere gibt es nicht und ist sogar verboten. Zur effektiven Bekämpfung der Tollwut stehen nur prophylaktische Maßnahmen wie die Impfung von Haus- und Nutztieren, sowie von wildlebenden Tieren zur Verfügung.
Jedes Tier, bei dem Verdacht auf Tollwut besteht, muss sofort isoliert und unter Beobachtung gestellt werden und ist nach amtlicher Feststellung der Tollwut zu töten, um das Risiko einer Weiterverbreitung der Tollwut zu minimieren. Nur wenn Katzen nachweislich unter wirksamem Impfschutz stehen, kann die zuständige Behörde anstelle der Tötung die Beobachtung bis zur Beseitigung des Verdachts anordnen (Paragraph 7 der "Deutschen Verordnung zum Schutz gegen die Tollwut"; 1991, neugefasst 2010 und zuletzt geändert 2014).
PROPHYLAXE
Die Tollwutimpfung ist zur Prävention der Infektion hoch wirksam. Entsprechende Impfstoffe sind für Katzen verfügbar.
Weitere Informationen
Gemäß der Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE ist Deutschland seit 2008 tollwutfrei (ohne Berücksichtigung der Fledermaustollwut). Für Reisen ins Ausland ist eine gültige Tollwutimpfung von Hunden und Katzen in der Regel Vorschrift.
Nur gegen Tollwut geimpfte Hunde oder Katzen dürfen z.B. innergemeinschaftlich verbracht werden (Verordnung (EU) Nr. 576/2013 über die Verbringung von Heimtieren). Zudem sind gegen Tollwut geimpfte Tiere entsprechend der Tollwutverordnung bei einem Kontakt mit seuchenverdächtigen Tieren besser gestellt (Deutsche Verordnung zum Schutz gegen die Tollwut).